Bildung schützt vor Ausbeutung, fördert die Selbstverantwortung und bildet so die Basis für wirtschaftlichen und sozialen Fortschritt. Insbesondere in den Krisengebieten dieser Welt ist Bildung keine Selbstverständlichkeit. Faktoren wie Krieg, Kinderarbeit, frühkindliche Ehen, hohe Schulgebühren und mangelhafte schulische Infrastrukturen verhindern einen Schulbesuch. Studien der Vereinten Nationen zufolge besuchten 2021 weltweit 244 Millionen Kinder und Jugendliche keine Schule (Global Education Monitoring Report, UNESCO, 2022).
Doch auch dort, wo ein Zugang zu Bildung möglich ist, gibt es gravierende Herausforderungen. Laut des Weltbildungsberichts der UNESCO (2020), erreichen trotz Schulbesuch weltweit rund 58 % der Schüler*innen nicht das minimale Leistungsniveau im Bereich Sprachen und Mathematik. Als Folge einer solch unzureichenden Grundbildung können weltweit 750 Mio. Erwachsene weder lesen noch schreiben – zwei Drittel von ihnen sind Frauen und 102 Millionen sind junge Menschen zwischen 15 und 24 Jahren (Pressemitteilung der UNESCO Kommission, 6. September 2018). Demnach ist es besonders wichtig, die Qualität bereits bestehender Lerneinrichtungen zu optimieren, anstatt ausschließlich den Zugang zu diesen zu ermöglichen.
Die oft extrem niedrige Qualität der Bildung hat vielfältige Ursachen. Zu den Hauptgründen zählen hierbei hygienische Mängel, schlecht ausgebildete Lehrer*innen sowie eine unzureichende Infrastruktur in den Schulgebäuden. Dabei mangelt es nicht nur an Schulmöbeln, Lern- und Lehrmaterialien. Aufgrund fehlender Klassenräume müssen sich Schüler*innen nicht selten in völlig überfüllte Klassenzimmer drängen.
Die Lehrkräfte verfügen oftmals nicht über ausreichende pädagogische Kompetenzen und Qualifikationen, was dazu führt, dass viele Kinder in ihrer Lernentwicklung maßgeblich eingeschränkt werden. Der Unterricht ist oftmals sehr rigide und die Inhalte nicht dem heutigen Zeitalter entsprechend. Durch die fehlende Infrastruktur in vielen Regionen müssen nicht wenige Kinder einen langen Schulweg auf sich nehmen und setzen sich dabei sämtlichen Gefahren aus. In den Schulen selbst gibt es oftmals kein Mittagessen oder andere Formen der Verpflegung. Für die ohnehin schon unterernährten Kinder bedeutet dies eine geringe Leistungsfähigkeit.
Nicht vorhandene Sanitäranlagen stellen darüber hinaus besonders für Mädchen ein großes Problem dar: Der unzureichende Zugang zu Toiletten und Hygieneartikeln führt zu einer massiven Beeinträchtigung für Schülerinnen während ihrer Menstruation. Außerdem erhöhen diese Faktoren die Abwesenheit vieler Mädchen vom Unterricht.